• 0.swinemnde
Dieses Jahr begann unsere Reise etwas anders als gewohnt.Wir hatten beschlossen, uns ein neues Rigg und neue Segel zu gönnen und hatten beides in Stettin in Auftrag gegeben. Daher fuhren wir unsere Macoma - ohne Mast – schon 14 Tage vor Urlaubsbeginn nach Stettin.
Nach zwei Tagen waren wir geplant beim Rigger, und am Montag Nachmittag stand unser neuer Mast! Ich (Elke) fuhr dann mit der Bahn zurück nach Berlin, Wilfried blieb noch einen Tag für die endgültige Segelvermessung und erledigte die Elektrik am neuen Mast.


Das folgende Wochenende fuhren wir nochmals, diesmal mit dem Auto, nach Stettin.

  • 2.hel
Und am Sonntag, den 16.06. ging es dann endlich richtig los. Rasch fuhr uns die Bahn nach Stettin, die Segel waren fertig und standen gut und nachmittags testeten wir bei böigem Südwestwind von 6 Bft das neue Rigg und die Segel. Alles OK. Abends waren wir in Świnoujście. Irgendwann in den letzten Wochen hatten wir uns überlegt, die polnische Küste entlang zu segeln. Also bogen wir „rechts“ ab. Bei meist leichtem Wind und Sonnenschein segelten wir über Dziwnow und Mrzezyno nach Kolobrzeg. Hier blieben wir zwei Tage, da der Wind gegenan stand. Dann ging es bei leichten westlichen Winden weiter über Darlowo und Leba nach Wladislawowo. Hier blieben wir wiederum einen Tag, da der Wind auf 6 - 7 Bft zunahm. Schon am nächsten Tag war der Wind wieder moderat und wir segelten nach Gdansk. Hier blieben wir drei Tage, genossen die schöne, sehenswerte Stadt und warteten auf passenden Wind zum Weitersegeln nach Litauen.


  • 3.danzig
Da man Russland mit einem Abstand von 12 sm umrunden muss, stand eine Nachtfahrt an. Da vier von fünf Wettervorhersagen leichten Westwind prognostizierten, verließen wir Danzig am 30.06. am frühen Morgen. 
Leider hatten die vier Wetterberichte nicht recht, selbst der fünfte wurde übertroffen, bald hatten wir nicht 2 - 3, sondern 6 - 7 Bft aus West mit der entsprechend großen Welle.
Durch den stärkeren Wind näherten wir uns Klaipeda schneller als geplant, wir würden nachts ankommen. Aber sollten wir wirklich bei auflandigem Wind und einer Welle von zum Teil über drei Metern in eine relativ flache Flussmündung einlaufen?
Wir nahmen lieber Kurs auf Liepaja (Lettland). Dieser ehemalige Militärhafen ist bei allen Wetterbedingungen gefahrlos anzulaufen. Wir machten dort nach zwei Tagen und ca. 175 sm fest.


Nach einem Tag segelten wir, jetzt wirklich bei leichtem Wind, weiter nach Ventspils. Der Wind wurde so schwach, dass wir erst um 03.20 Uhr dort festmachten, aber so hoch im Norden im frühen Sommer ist es dann schon hell.
Wir blieben den Tag, dann wechselten wir wieder das Land und segelten nach Roomassaare auf Saaremaa (Estland). Nach einem weiteren kleinen Hafen, Kuivastu, ging es nach Söru auf Hiiumaa.
Gut drei Wochen waren inzwischen vergangen, sollten wir noch weiter nach Finnland segeln oder uns lieber auf den Heimweg machen?

  • 4.gotland
Das Wetter machte uns die Entscheidung leicht. Am Morgen des 11.07. machten wir uns bei freundlichem Nordwind von 2 - 3 Bft auf den Weg Richtung Gotland. Der Wind nahm leider im Laufe des Tages auf gute 6 Bft zu, so dass wir nur noch unter Fock weiter segelten. Die hohe, seitliche Welle war nicht sehr angenehm. Aber gegen Abend ließ der Wind etwas nach, und die Nacht verbrachten wir ohne Zwischenfälle in zweistündigem Wechsel an der Pinne. 
Kurz vor 10.00 Uhr machten wir in Farösund im Norden Gotlands fest und frühstückten erst einmal gemütlich.


Am nächsten Tag ging es weiter nach Lickershamn und von dort nach Visby, der Hauptstadt der Insel. Der Wind drehte nun von Nord auf Südwest auf bis zu 5 Bft.. So blieben wir vier „Zwangstage“ bei ansonsten schönem Wetter in der sehenswerten Stadt. Dann kam tatsächlich der angekündigte Nordwind - wenn auch stärker als erwartet! Wir warteten, bis er etwas abgeflaut war (5 - 6 Bft) und verließen Visby am 19.07. am frühen Nachmittag. Der Wind flaute weiter ab, wir setzten das Großsegel zur Fock und segelten in die Nacht. Gemütlich fuhren wir bei achterlichem Wind von 4 Bft durch den Kalmarsund und machten zur Frühstückszeit in Kalmar fest. 

  • 5.visby
Weiter ging es nach Sandhamn, dann über die Hanöbucht nach Hanö - das letzte Mal waren wir hier vor 21 Jahren. Der Hafen war diesmal deutlich voller, die Insel aber immer noch schön. Bei wechselhaftem Wind, sowohl in Richtung , als auch in Stärke, segelten wir über Simrishamn nach Kaseberga. Irgendwie hatten wir es bisher noch nie geschafft, diesen kleinen Hafen an der Südküste Schonens anzulaufen. Interessant ist eine alte Steinsetzung in Schiffsform, von der man einen herrlichen Blick von der hohen Küste über die Ostsee bis Bornholm hat.


Leider sagte der Wetterbericht für die folgenden Tage nur sehr schwachen Wind voraus, erst nach etwa drei Tagen sollte er zunehmen, dann aber von vorn.
So verließen wir Kaseberga unter Motor und fuhren über die glatte See. Gegen Mittag kam eine leichte Brise auf, und wir konnten segeln - wenn auch langsam.
Daher stand wieder eine Nachtfahrt an. Morgens um 03.00 Uhr herrschte wieder Flaute, und wir motorten bis 07.00 Uhr. Dann ging es wieder unter Segel weiter, vorbei an Rügen, über den Greifswalder Bodden bis Wolgast, wo wir gut zwei Stunden auf die Brückenöffnung warten mussten. Dann segelten wir noch bis zu dem netten, kleinen Hafen von Lassan.
Weiterhin hatten wir wenig Wind, aber da wir gut in der Zeit lagen, konnten wir uns kleine Etappen gönnen: von Lassan nach Mönkebude, weiter nach Ueckermünde, dann zum einsamen, kleinen Anleger von Gasierzyno (östlich von Trzebiez), und weiter bis Stettin.
Hier besuchten wir wegen zwei kleiner Reklamationen Rigger (Tricolor defekt) und Segelmacherin - alles wurde sofort und zu unserer Zufriedenheit erledigt - dann legten wir zum ersten Mal unseren neuen Mast.


Der Rest des Weges unter Motor verlief ruhig und problemlos mit Zwischenhalten in Schwedt und vor der Schleuse Liebenwalde.
Am 02.08. machten wir nach 50 Tagen und rund 1350 sm wieder in der S.V.T. fest.

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